Ob der Zimmerplatz im Zuge des Ausbaus der Neuscharfeneck gegen Ende des 15. Jh. angelegt wurde, entzieht sich der Kenntnis. Urkundlich fassbar wird er erst ein halbes Jahrhundert später.
1545 kommt es zu einer Einigung zwischen dem Grafenhaus und den Genossen der Mittelhaingeraide bezüglich des Burgbezirks am Rossberg und der Grenzen des Krautgarten am „scharpffeneckher bildt“, die neu ausgesteint werden.
1556 war anscheinend ein weiterer Ausbau der Burg Neuscharfeneck geplant, denn die Bauern der Haingeraide „dreyhundert starck zum streite wol gerüst“ führten „eine stattliche anzall stammholtz, welches zu unterhaltung und bawungen der veste Scharpfenecke hane hawen und fällen lassen“ vom „Zimmerplatz weg in ihren Freihof nach Flemlingen“. Dieser Eingriff in die Haingeraiderechte wurde vor dem Reichskammergericht verhandelt. Erst 21 Jahre später kam es zu einem für die Löwensteiner ungünstigen Urteil in dieser Sache. Welche Baumaßnahmen auf der Burg konkret geplant waren, ist nicht bekannt.
Eingezeichnet ist der Platz fünf Jahre später in der Karte von 1561. Neben dem „zimmer platz“ ist „Scharpfeneck acker“ eingezeichnet, der eingezäunt ist. Auf dem Platz findet sich ein Bildstock und ein zweiröhriger Laufbrunnen.
1586 wurde der Bildstock restauriert.
1593 wurde der Burgbezirk erneut ausgesteint: Mit 29 Steinen, der erste stand am Zimmerplatz. Auf dem Zimmerplatz befand sich der Burggarten, erwähnt ist „der Herrschaft Garthenthor nit weit von demselben Bildstock“.
Der „Zimmerplatz“ wird hier auch als Punkt innerhalb des „marcktwegs“ genannt, der in Ramberg begann. Er führt weiter nach Frankweiler, der Weg zu Burg wird als „Scharpffenecker schlosspfadt“ bezeichnet.
1604 werden Deicheln für den Brunnen auf dem Zimmerplatz geliefert. Dies ist die erste schriftliche Nennung des Brunnens, der wohl von der noch heute genutzten Quelle am Weg zum Orensberg gespeist wurde.
Weitere Nachrichten über den Platz finden sich in der Nutzungszeit der Burg bis 1624 nicht.
Noch im 18. Jahrhundert fanden sich Teile der Einfriedung und auch ein Tor soll zu dieser Zeit noch vorhanden gewesen sein. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts legte der Gleisweilerer Verschönerungsverein den Zimmerbrunnen neu an. Der Bildstock war in der Zwischenzeit verschwunden. Der Platz als gern aufgesuchte Raststätte für Spaziergänger, Lesholzsammler und Jäger, und er lag an dem markierten Wanderweg von Albersweiler zum Heldenstein, und die nahegelegene Burg war auch ein beliebtes Ausflugsziel.
1908 wurde die Landauer Hütte eingeweiht. 1400 Wanderer hatten sich eingefunden, als am Mittag gegen drei Uhr die Kapelle des kgl. Bay. 17. Infanterieregiments aus Landau am Zimmerplatz eintraf. Dem Geschmack der Zeit entsprechend, wurden Einweihungs-Gedichte rezitiert.
Die Wasserversorgung der Hütte sollte sich bald als Problem erweisen. Denn genutzt werden konnte nur das Wasser des Zimmerbrunnens – gemeint ist die Quelle am Weg zum Orensberg, die heute noch die Hütte versorgt - , das in der Anfangszeit mit Eimern zur Hütte transportiert wurde - bis 1939 ein Wasserleitung vom Brunnen bis zur Hütte geführt wurde.
Mit einem Waldfest am 9. Juli 1939 feierten die Vereinsmitglieder die Einweihung der Wasserleitung.
1956 übernahm der Verein die Besitzrechte am Zimmerbrunnen, der im selben Jahr renoviert wurde, von der Gemeinde Gleisweiler. Im November 1957 konnte die „Neuherrichtung des Brunnens“ abgeschlossen werden.